Hintergrundinfos

Begriffserläuterungen

Hier lege ich mein Verständnis der folgenden Begriffe im Kontext meiner Arbeit dar. Es sind demnach keine erschöpfenden und/oder lexikalische Definitionen, sondern „arbeitstaugliche“, um mit dir eine gemeinsame Verständnisbasis zu schaffen.

Systemisch

Wir Menschen sind Systeme und leben innerhalb verschiedener Systeme. Wir sind z.B. eingebunden in Familien und Organisationen und werden durch unsere Kultur/en, unsere Erziehung und auch das Land bzw. die Länder in dem/denen wir aufwachsen geprägt. Zudem besteht ein Mensch selbst aus vielen (An-)Teilen. Er hat einen Körper, einen Verstand und ein „Herz“, um nur eine mögliche Einteilung zu nennen. Alle Teile interagieren miteinander und arbeiten mehr oder weniger gut zusammen.

Wenn ich nun mit Personen arbeite und sie möglichst in ihrer Gesamtheit wahrnehmen möchte, muss ich beide Dimensionen berücksichtigen: Ihre jeweiligen Kontexte und Umgebungssysteme und ihre eigene Pluralität. Das bedeutet nicht, dass ich alles über eine*n Klient*in wissen muss, es geht darum, dass ich einen offenen, einen systemischen Blick auf sie*ihn habe.

 

Veranschaulichendes Beispiel

Eine Klientin erzählte mir im Coaching, dass sie objektiv gesehen ein sehr gutes Leben führe und viel erreicht habe. Sie habe eine wunderbare Familie, sei beruflich erfolgreich und wohne so wie sie es sich immer gewünscht habe. Trotzdem habe sie häufig das Gefühl, dass alles nicht echt und von Dauer sei. Dass sie es nicht verdiene und eigentlich eine Hochstaplerin sei. In der Folge sei sie nicht wirklich entspannt und frei und dementsprechend nicht glücklich.

Um nun die Situation der Klientin ganzheitlich nachvollziehen zu können, reicht es nicht, nur sie selbst und nur das heute anzuschauen. Im weiteren Verlauf unserer Arbeit stellte sie fest, dass sie einige Botschaften aus ihrer Kindheit „du wirst nie gut genug sein“, „Eigenlob stinkt“ und „als Mädchen musst du angepasst sein und darfst nicht hervorstechen“ verinnerlicht hatte. Es wurde deutlich wie mächtig und wirksam diese „Überzeugungen“ waren, welche die Klientin in ihrer Entfaltung hinderten. Zudem zeigte sich, dass es ungeklärte Beziehungen gab, die ihren Schatten auf die Gegenwart warfen und von denen sie sich in unserer gemeinsamen Arbeit befreien wollte.

Coaching

Coaching ist keine gesetzlich geschützte Berufsbezeichnung, demnach finden sich mannigfaltige Definitionen und Dienstleistungsbeschreibungen, wenn man danach sucht. Deshalb leider etwas sperrig – hier zur Abgrenzung also die Darstellung, was ich nicht mache:

Ich biete keine Psychotherapie an, arbeite also nicht an der Heilung diagnostizierter psychischer Erkrankungen/Störungen.

Ich trete nicht als Expertin für ein bestimmtes Fachgebiet auf und berate Personen in diesem Bereich, in dem ich mein Wissen weitergebe und Empfehlungen ausspreche.

Ich arbeite nicht mit Personen, die unter Zwang eines Dritten zu mir geschickt werden und eigentlich kein Coaching wahrnehmen möchten.

In meinem Coaching arbeite ich mit psychisch (weitgehend) gesunden Erwachsenen an von ihnen selbst als Anliegen vorgebrachten Themen. Unter dem Menüpunkt „Arbeitsweise“ erfährst du wie ich arbeite und wie die Verantwortlichkeiten in meinem Coaching verteilt sind. Unter dem Punkt „Checkliste“ stelle ich dar, welche Anliegen Klient*innen von mir beispielsweise haben.

Persönlichkeits-

entwicklung

Die Persönlichkeit eines Menschen, also seine Vorlieben, Eigenheiten, das was ihn individuell ausmacht, ist relativ stabil über die Zeit. Wenn ich jemanden etwas besser kennenlerne, weiß ich wie sie*er „tickt“ und was mich erwartet, wenn ich mit ihr*ihm Zeit verbringe. Sprüche wie „Ich bin halt so.“ zielen genau auf diesem Umstand ab. Das gibt uns selbst und anderen Sicherheit, weil wir uns nicht jeden Tag neu erfinden müssen. Aber…

Das bedeutet nicht, dass alles in Stein gemeißelt ist. Wir können, wenn wir das möchten unsere Persönlichkeit bis zu einem gewissen Grad verändern und weiterentwickeln, bzw. Potenziale nutzbar machen. Da eine Persönlichkeit sich nicht an einem Tag entwickelt, ändert man sie auch nich „mal eben schnell“. Aber mit Geduld, einigem Zeit- und Energieaufwand und den entsprechenden Methoden, gelingt es mehr zu der*demjenigen zu werden, die*der man sein möchte. Bevor wir in diesem Bereich loslegen, kann ich dir gerne meine Einschätzung geben, was möglich ist und was nicht, damit du möglichst realistische Erwartungen entwickeln kannst.

Beispiel aus eigener Erfahrung

Ich selbst war früher schnell aufbrausend und aggressiv und habe durch Feedback von Freund*innen gespiegelt bekommen, dass sie mein Verhalten als Belastung empfanden, einige hatten sogar Angst. Diese Rückmeldung hat mich verletzt (wer hört so etwas schon gerne) und vor allem erschüttert. So wollte ich nicht sein! Also habe ich an mir gearbeitet und Wege gefunden, wie ich diese Wut in mir, die ich in dem Zuge auch besser kennengelernt habe, als Energiequelle anders nutzbar machen kann. Es ging dabei nicht darum mich nach außen anders zu verhalten, als mein inneres Erleben war, sondern einen neuen Weg der Stimmigkeit zu finden.

Ethische Grundsätze Vertiefung

Zunächst auf einer übergeordneten Ebene achte ich die Menschenrechte gemäß der Charta der Vereinten Nationen sowie das Grundgesetz der BRD. Im direkten Coachingkontext bedeutet das zum Beispiel, dass ich niemanden grundsätzlich als Klienten*in ausschließe. Falls ich die Zusammenarbeit mit jemandem ablehne, hat dies konkrete, von mir sachlich zu argumentierende Gründe (z.B. weil die von mir angebotene Dienstleistung nicht zum Anliegen passt).

An mich als Coach und an die Qualität meiner Arbeit stelle ich einen hohen Anspruch. Das bedeutet zum einen, dass eine ausreichende Klärung meiner eigenen „Lebensthemen“ und „Baustellen“ stattfindet und zum anderen, dass ich mein fachliches Wissen stets aktualisiere (u.a. im Rahmen von Weiterbildungen) und mit dem jeweiligen wissenschaftlichen Kenntnisstand abgleiche. Hinzu kommt eine regelmäßige Evaluation meiner Arbeit.

Zwischen meinen Klient*innen und mir gibt es eine klare Rollenaufteilung. Wir sind weder finanziell oder emotional voneinander abhängig und sind einander nicht weisungsgebunden. Da ich keine Gewerbetreibende, sondern freiberuflich tätig bin, schulde ich keine bestimmten Ergebnisse. Dennoch habe ich den Anspruch die gemeinsame Arbeit im Sinne der*s Klientin*en effektiv, ziel- und bedürfnisorientiert zu gestalten. Selbstverständlich sichere ich auch nach Abschluss der Zusammenarbeit meine Vertraulichkeit zu.

Obwohl ich für mich sowohl politisch als auch spirituell eine für mich stimmige Weltanschauung habe, fließen deren Inhalte nicht explizit ins Coaching ein. Coachingzeit ist Coachee-Zeit und ich möchte zwar als Mensch und Person greifbar sein, in diesem Kontext aber nicht meinungsbildend auftreten.

Folgende Inhalte sind in Bearbeitung:

– Begriffe: Identitäsfindung/bildung; konstruktivistische Perspektive, Reflexion/Introspektion

– Wie/Wieso genau funktioniert systemisches Coaching?

Hier fehlt doch was!

Falls du etwas zu meiner Arbeit oder deren Hintergründen oder auch zu einem verwandten Thema wissen möchtest, das hier nicht zu finden ist, schreib mir! Diese Unterseite erweitere ich bei Bedarf gerne.


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